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Grundlagen

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Rethorik

Celan, Paul

Metapher

heißt in der antiken Rhetorik "Übertragung", lateinisch = translatio (dafür gibt es viele Möglichkeiten: belebtes auf lebloses - Armsessel z.B., belebtes auf belebtes - der Löwe der Schlacht, lebloses auf belebtes - Wüstenschiff)

Anapher

griechisch anaphorá bezeichnet als rhetorische (Wort)Figur die einmalige oder mehrfache Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang aufeinander folgender Verse, Strophen, Sätze oder Satzteile.

 Aufgestanden ist er, welcher lange schlief,
 Aufgestanden unten aus Gewölben tief.
 [...] ("Der Krieg", Georg Heym)

auch in chiastischer Stellung:

 Dies, große Weisheit dank ich dir
 dies dank ich dir du süße Liebe

Katachrese

(nach web-site uni-essen) griech. Katachresis: Mißbrauch Unter einer Katachrese versteht man in der antiken Rhetorik die 'schlechte Nachahmung', eine unstimmige Metapher bzw. Metaphernverbindung. Sie ist in sich widersprchlich gefgt, d.h. es kommt zu einer Bildvermengung, einem Verstoß gegen die Einheit eines Bildes durch Vermischung nicht zusammenpassender sprachlicher Elemente. In der Antike war sie nur erlaubt, um Komik zu erzeugen, meist tritt sie jedoch als unfreiwilliger und lächerlich wirkender Stilfehler auf, z.B:"Der Zahn der Zeit, der schon so manche Träne getrocknet hat, wird auch ber diese Wunde Gras wachsen lassen." Ein anderes schönes Beispiel ist die Äußerung des ehemaligen Bundeskanzlers Ludwig Erhard: "Es ist erfreulich, daß die politischen Extremitäten in Deutschland keinen Fuß fassen konnten." Erst wenn man diese Bilder genau nachvollzieht, offenbaren sie sich in ihrer Absurdität..

Der Begriff Katachrese steht aber auch für eine verblasste Bildlichkeit, eine erloschene Metapher: z.B. Bein des Tisches. P. Szondi: Einfhrung in die literarische Hermeneutik, Frankfurt am Main 1975. "- übertriebene Metaphern heißen Katachresen, manieristische Abstrusitäten wie z.B. roter Schnee oder (in der Moderne) schwarze Milch. " (Nach Hocke)

Paronomasie

ist eine rhetorische Figur, ein Wortspiel mit Wörtern, die einander im Klang ähneln, aber gegensätzliche - zumindest unterschiedliche - Bedeutung haben. Kümmert sich mehr um den Krug als den Krieg. Ich erwartete Rechtsspruch, aber da war Rechtsbruch. Eile mit Weile

Allegorie

Die Allegorie (griechisch = etwas anders ausdrücken) ist eine Form uneigentlichen Ausdrucks, bei der eine Sache (Ding, Person, Vorgang) aufgrund von Ähnlichkeits- und/oder Verwandtschaftsbeziehungen als Zeichen einer anderen Sache (Ding, Person, Vorgang, abstrakter Begriff) eingesetzt wird.

In der Rhetorik wird die Allegorie als Stilfigur unter den Tropen (Formen uneigentlichen Sprechens) eingeordnet und gilt dort als fortgesetzte, d.h. über ein Einzelwort hinausgehende Metapher. Symbol Die seit dem 18. Jahrhundert aufgekommenen Versuche, Allegorie und Symbol voneinander abzugrenzen, zeichnen sich oft durch philosophischen Tiefsinn aus, sind aber literatur- und zeichentheoretisch wenig konsistent und führen bei der Anwendung auf antike, mittelalterliche und auch barocke Allegorie zu historischen Verkürzungen. Ein Symbol wird manchmal verstanden als ein Zeichen, das die gesagte Sache auch um ihrer selbst und ihrer Besonderheit willen, und nicht nur um der Verallgemeinerbarkeit der übertragenen Aussage willen ausspreche, ihren tieferen Sinn außerdem lediglich andeute, ihn aber weniger bestimmt als die Allegorie festlege, und darum schließlich eher intuitiv zu verstehen als intellektuell zu enträtseln sei. Ästhetisch wird darum dem als "poetischer" empfundenen Symbol meist der Vorzug gegeben vor der verstandesbetont "kalten", als Gedankenspiel geringgeschätzten Allegorie, die im Rahmen einer auf Unmittelbarkeit, Gefühl und Individualität ausgerichteten Literatur- und Kunstauffassung als die minderwertigere oder sogar unpoetische Ausdrucksform geringgeschätzt wird.

Vergleich

Der Vergleich ist eine Gedankenfigur, welche durch die Annäherung oder kontrastive Gegenüberstellung zweier Gegenstände oder Bilder erzeugt wird, um Anschaulichkeit und Wirksamkeit eines Gedankens zu erhöhen. Wie die Metapher beruht der Vergleich auf Ähnlichkeit, die in einem gemeinsamen Dritten (tertium comparationis) gegeben ist; daher auch die seit Quintilian gängige Definition der Metapher als "verkürzter Vergleich". Im Gegensatz zur Metapher beruht der Vergleich auf einer direkten Gleichsetzung seiner Relata, die durch ein Vergleichspartikel ("wie", "als") geleistet wird.

Ist die Ähnlichkeit, auf der der Vergleich beruht, konventional ('mutig wie ein Löwe'), sprach die ältere Rhetorik von einer similitudo (modern: Analogie); ist sie nicht-konventional, von einer dissimilitudo. Durch eine erzählerische Kontinuation eines Vergleichs entsteht ein Gleichnis.

Häufige Vergleiche in Literatur und Dichtung sind solche von Tieren und Menschen, von Naturgegenständen und Moralgegenständen, von Personen und Moralgegenständen, von Naturgegenständen und Kunstobjekten, von Großem auf Kleines oder von Kleinem auf Großes (synekdochetischer Vergleich). Personifikation In der bildenden Kunst und in weiten Teilen der mittelalterlichen und barocken Literatur tritt die Allegorie besonders in der Sonderform der Personifikation auf, in der eine Person durch Attribute, Handlungsweisen und Reden als Versinnfälligung eines abstrakten Begriffs, z.B. einer Tugend oder eines Lasters, agiert.

 Oxymoron:

 Synästhesie:

 Metonymie 
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Page last modified on September 24, 2007, at 07:51 PM